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Restaurant „Piepmatz“ – Tipps zur Vogelfütterung

„Also ich will im Winter kein Vogel in deinem Garten sein, der sucht ja vergebens nach Futter!“ Ich weiß gar nicht, wie oft ich den Satz von meiner Mutter eigentlich schon gehört habe. Meine Mama hat gefühlte 15 verschiedene Futterstellen im Garten, und auch am Balkon kriegen die Piepmätze ihre Kost. Bei mir finden sie tatsächlich nix. Irgendwie passend für mich, denn ich finde selber ja auch nicht immer was Essbares in der Wohnung. Nach dem letzten Besuch bei Mama hat sich aber beides geändert: 1. Habe ich ein Überlebenspaket bekommen, von dem ich auch noch die nächsten Wochen zehren werde, und 2. hat sie mir ein entzückendes Vogelhaus inkl. Erstausstattung geschenkt.

Ich habe mir also den schönsten Baum im Garten ausgesucht und das Häuschen inkl. Futter in ca. 2 m Höhe aufgehängt, gut sichtbar für Vögel und Nachbarn, ganz schlecht für Katzen. Seit da an freue ich mich über jeden Gast, der zu mir zum Essen kommt. Ein bis dato sehr seltenes Ereignis, das mir sogar beim Schreiben des Satzes etwas unheimlich vorkommt 🙂 .

Zurück zum Thema. Da den Tieren die Optik des Hauses ziemlich wurscht ist, muss ich beim Futter mit Qualität punkten. Daher habe ich mir von Frau Monika Gallob, der Heimtier-Expertin im Lagerhaus Feldkirchen, Tipps zur richtigen Vogelfütterung geben lassen. Wenn ich schon füttere, dann ordentlich, aber ich will auch nicht wie die Taubenfrau aus ‚Kevin allein in New York‘ enden. Sprich: ich will eine Schar lieber Vögelchen, die happy bei mir den Winter verbringen, aber keine Krankheiten, keine Raufereien mit Rabenvögeln und vor allem keine Katzenmassaker.

Und da ich davon ausgehe, dass vielen LeserInnen die gleichen Fragen brennen, wenngleich auch nicht aus den gleichen Beweggründen, habe ich die wichtigsten Dinge hier zusammengefasst:

Wann soll eigentlich gefüttert werden?

Hier scheiden sich die Geister. Der eine füttert das ganze Jahr über, der andere haltet das wiederum speziell im Frühjahr für schädlich, da die Jungvögel die schwerer verdaubaren Körner zu fressen bekommen und das dann oft nicht überstehen. Monika Gallob meinte, dass man daher in unseren Breitengraden mit der Faustregel „vom ersten Schnee bis zu den ersten Sonnenstrahlen“ am besten fährt. Das halte ich auch für sinnvoll. Ich füttere also genau dann, wenn die Pippis bei uns unter der dicken Schneedecke nichts mehr finden oder im gefrorenen Boden nichts mehr aufpicken können. Somit sorge ich vom ersten Frost bis zum Frühlingsbeginn für ein volles Restaurant.

Wie halte ich Raben etc. am besten fern?

Den besten Schutz bieten Vogelhäuser, in die nur die kleinen Singvögel schlupfen können. Außerdem sollte es mit möglichst kurzen Sitzstangen ausgestattet sein, um zu verhindern, dass große Vögel die Futterstelle besetzen. Check!

Wo befindet sich die perfekte Futterstelle?

Einige Meter entfernt von der nächsten Glasscheibe und in einer freien, höheren Position, um etwaige Kollisionen oder feindliche Katzenübergriffe zu vermeiden. Als Futterstellen eignen sich besonders so schöne Vogelhäuser wie meines oder Futtersilos, da die Nahrung vor Nässe geschützt ist und sich keine Reste sammeln können. Feuchtes Futter beginnt sofort zu schimmeln, und das macht die Piepmätze schneller krank als man schauen kann. Daher beim Kauf auf einen großzügigen Dachüberstand achten!

Wichtig ist die regelmäßige Reinigung, damit sich keine Krankheiten verbreiten können; bei starker Verschmutzung am besten mit heißem Wasser, ansonsten einfach abbürsten. Tipp: auch wenn es verleitet, das gesamte Häuschen mit dem nächstbesten Haushaltsreiniger einzusprühen, ganz nach dem Motto „wisch & weg“ – das funktioniert hier nicht. Oder sagen wir, es funktioniert, dann sind aber die Vögel auch weg. Chemische Reiniger sind nämlich das blanke Gift für die Kleinen, und somit ein absolutes Tabu.

Weiters ist es besser, mehrere kleine Futterstellen zu haben als eine große. Da mein Baum keine 10 Häuser tragen kann, helfe ich mir mit Meisenknödel und Futterstangen weiter. Die hängt man einfach auf einen Baumzweig, oder aber auch auf einen größeren Strauch (natürlich auch hier wieder hoch hängen, sonst hat die Nachbarskatze leichtes Spiel). Und da die gefettet sind, ist Feuchtigkeit auch kein Thema.

Die Frage der Fragen: was soll nun gefüttert werden?

Das ist regionsabhängig, denn je nach Region gibt es mehr Körner-, Weich-, oder Gemischtfutterfresser. Ganz allgemein lässt sich aber sagen, dass man im Stadtgebiet mit Meisenknödel, Sonnenblumenkernen und Erdnussbruch gut beraten ist. In ländlicheren Gebieten ist weiters Winterstreufutter zu empfehlen. Was die Tiere besonders gerne mögen: einfach kleine Äpfel auf einen Zweig spießen oder Rosinen streuen, das mögen auch Amseln gerne. Um eine bunte Vielfalt an Gästen zu bekommen, kann man ruhig sehr abwechslungsreich füttern. Einziges No-Go: Essensreste. Die gehören in die Bio-Tonne und die Einkaufslisten überarbeitet, damit diese im besten Fall gar nicht erst zustande kommen.

So, einem beliebten Vogelrestaurant steht nun nichts mehr im Wege… habt auch ihr Tipps zur richtigen Fütterung? Ich freue mich über Kommentare hier im Blog!