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Pflanzenöl als Treibstoff

DIE GELBE ALTERNATIVE – Rapsölkraftstoff statt Diesel! John Deere bietet ab sofort werkseitige Garantie beim Betrieb mit Pflanzenöl für entsprechende Traktoren der 6000-er-Serie.

DIE GELBE ALTERNATIVE. Rapsölkraftstoff statt Diesel in der Landwirtschaft könnte ein Baustein für die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen werden.
DIE GELBE ALTERNATIVE. Rapsölkraftstoff statt Diesel in der Landwirtschaft könnte ein Baustein für die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen werden.

KLIMAWANDEL UND KRIEGSWIRREN in Ländern, die uns mit fossilen Rohstoffen versorgen, prägten die Schlagzeilen der letzten Wochen. Beim Klimagipfel in Paris wurde außerdem beschlossen, die Erderwärmung auf 1,5° C zu beschränken. Dies ist nur durch eine massive Reduktion des CO2-Ausstoßes erreichbar. Die Landwirtschaft kann sich aus dieser Diskussion nicht ausschließen. In den kommenden Jahrzehnten wird aber in der Motorentechnik für die Einsatzanforderungen in der Landwirtschaft kaum eine realistisch umsetzbare Alternative zum Dieselmotor vorhanden sein.

57 % WENIGER TREIBHAUSGASE
Ein Ansatz: Rapsöl. Rapsölkraftstoff besitzt laut einer EU-Richtlinie als Standardwert 57 % zur Minderung der Treibhausgase gegenüber fossilen Treibstoffen. Mit entsprechenden Adaptierungen können bestehende Dieselmotoren zum Betrieb mit Pflanzenöl umgerüstet werden.

RAPSÖL IM TANK. Je größer der Traktor ist und je mehr Einsatzstunden pro Jahr gefahren werden, desto schneller rechnet sich der Pflanzenölbetrieb.
RAPSÖL IM TANK. Je größer der Traktor ist und je mehr Einsatzstunden pro Jahr gefahren werden, desto schneller rechnet sich der Pflanzenölbetrieb.

JOHN DEERE: PRAXISGERECHTE LÖSUNG
John Deere bietet als einziger Traktorenhersteller eine praxisgerechte Lösung an, bei der mit Werksgarantie anstelle von Diesel mit Rapsöl gefahren werden kann. Die verfügbaren Traktormodelle sind: 6105M, 6115M, 6125M, 6130M, 6140M, 6150M, 6170M sowie 6105R, 6115R, 6125R, 6130R, 6140R, 6150R. Traktoren dieser Serie, die der Abgasstufe IIIB entsprechen und die bereits im Einsatz sind, können auch auf Pflanzenölbetrieb nachgerüstet werden. An einer Lösung für die Abgasstufe IV wird gearbeitet. Um die Herstellergarantie zu erhalten, muss das Pflanzenöl bestimmten Qualitäten entsprechen. Für Rapsöl ist die DIN 51605, für sonstigen Pflanzenöl ist die DIN SPEC 51623 einzuhalten.

WIRTSCHAFTLICHKEIT
Die Wirtschaftlichkeit des Pflanzenölbetriebes wird von 3 Faktoren wesentlich beeinflusst:

  • Investitionskosten
  • Preisdifferenz zwischen Pflanzenöl und Dieseltreibstoff
  • Jahresbedarf an Treibstoff je Fahrzeug

Je größer der Traktor (und damit verbunden der Treibstoffverbrauch) ist und je mehr Einsatzstunden pro Jahr gefahren werden, desto schneller rechnet sich der Pflanzenölbetrieb. Konkret ist dies nach rund 2 bis knapp 7 Jahren der Fall. Berücksichtigt man mögliche Förderungen rechnet sich der Pflanzenölbetrieb bereits nach rund 1,5 bis 4,5 Jahren. In der Diskussion um die Mobilität sollte man nicht übersehen, dass es nur mit Pflanzenöltreibstoff möglich ist, die Lebensmittelproduktion in Krisenzeiten aufrecht zu erhalten. Landwirtschaftlichen Maschinen laufen damit auch dann noch, wenn kein Diesel mehr verfügbar ist.

FÖRDERUNGSMÖGLICHKEIT
Für die Mehrkosten des Pflanzenölbetriebs beim Kauf eines Neutraktors oder für die nachträgliche Umrüstung besteht eine Fördermöglichkeit (Programm zur ländlichen Entwicklung). Die Förderung beträgt 40 % der Mehrkosten bis zu 7.000 €, also maximal 2.800 €. Voraussetzung ist, dass der Traktor der Abgasstufe IIIB oder IV entspricht. Eine Förderung ist sowohl für einzelne Landwirte als auch für Gemeinschaftstraktoren möglich. Die Antragstellung erfolgt über die Landwirtschaftskammer oder die Landesregierung (je nach Bundesland).

Weitere Infos: www.pflanzenoel.agrarplus.at

 

Quelle: Unser Land Nr. 7-8 / Juli 2016